17Mrz/23

Vertrauen in Adaptive Learning wächst stark

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Das mmb Institut hat die Ergebnisse der 17. Trendstudie veröffentlicht. Dabei wurden 95 Expert:innen um eine Einschätzung des digitalen Lernens gebeten (ich gehörte auch dazu). Der Aufhänger „adaptive Learning“ ist mit Blick auf die aktuelle Aufregung um KI und ChatGPT einerseits natürlich nachvollziehbar und andererseits irgendwie auch nicht. Denn was ist eigentlich „adaptive Learning“? Nun sind die mmb-Autor:innen schon aus Platzgründen nicht in der Lage, jeden Trend und jeden Begriff noch einmal zu erklären. Und so findet sich zum Stichwort „adaptive Learning“ nur ein kurzer Hinweis auf „stärker individualisierte Lernpfade“ in der vorliegenden Trendstudie. Das heißt am Ende des Tages aber nichts anderes, als dass wir hier immer noch von Lernplattformen sprechen, die wieder „etwas mehr“ können. Das Lernen außerhalb dieser Lernplattformen, zum Beispiel der Aufruf eines YouTube-Videos im Netz, der Beitritt zu einer Gruppe auf LinkedIn, ja, der Aufruf eines vom Unternehmen lizensierten Online-Kurses auf Coursera, bleibt außen vor. Und das soll ein Trend sein, der das Lernen in Unternehmen zukünftig prägen wird?

Abgesehen davon enthält die Studie eine Reihe von interessanten Stichworten und Hinweisen:
– Die zentrale Übersicht über Lernformen in Unternehmen und ihre Bedeutung in den nächsten drei Jahren wird wieder von „Blended Learning“ (90 Prozent Zustimmung) angeführt, gefolgt von „Video-Tutorials“ (89 %) und „Micro Learning/ Learning Nuggets“ (86 %).
– Weitere Bewegungen: Die mmb-Autor:innen machen eine „Renaissance der Podcasts“ aus, sehen einen Trend „hin zu kurzen Learning Nuggets“ und weisen auf den anhaltenden Abstieg der Web-based Trainings hin.
– „21st Century Skills“ sind gerade das „zukunftsträchtige Lernthema“. Was damit genau verbunden wird, bleibt im Rahmen der Studie allerdings offen. Hier ist nur die Rede von „diesen Soft Skills“.
– Das Vertrauen der Befragten in die Nationale Bildungsplattform ist nicht groß. So heißt es wohlwollend: „Ganz offensichtlich müssen die Akteur:innen der Nationalen Bildungsplattform hier noch viel Überzeugungsarbeit leisten, um das Projekt erfolgreich an den Start zu bringen.“ (S. 14)
– Schließlich: Die Zielgruppe der „individuellen Lernenden“ rückt stärker in den Fokus der Bildungsanbieter.

Die Trendstudie enthält weitere Ergebnisse: zum Beispiel über die Einschätzung von Branchenveranstaltungen und des Marktes der Anbieter von E-Learning- bzw. EdTech-Lösungen. Viel Stoff zum Stöbern und Diskutieren.
mmb Institut, mmb-Trendmonitor 2022/ 2023, 16. März 2023

17Mrz/23

iMooX starte KI generierten MOOC

Quelle: e-teaching.org-Blog Autor: e-teaching.org-Blog

Am 15.Mai 2023 startet der MOOC (Massive Open Online Course) „Societech: Die Gesellschaft im Kontext der Informationstechnologie“ auf iMooX.at. Der Kurs beschäftigt sich nicht nur inhaltlich mit den gesellschaftlichen Auswirkungen von Informationstechnologien, sondern es wurde bewusst eine neuartige Erstellungweise gewählt: Alle Kursinhalte wurden mit KI-Applikationen generiert. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos, Vorkenntnisse werden nicht benötigt.

16Mrz/23

ChatGPT4 hits Duolingo. Game changer in language learning

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Duolingo, der Online-Dienst zum Sprachenlernen, ist ein interessanter Anwendungsfall für chatbasierte Sprachassistenten. Donald Clark schwärmt davon, wie ChatGPT4 hier die Rolle eines Tutors übernimmt, der Lernenden  24/7 zur Verfügung steht. Er stellt die Funktionen „Explain My Answer“ und „Roleplay“ vor.

„We now have human teachers, human learners but also AI teachers and AI that learns. It used to be a diad, it is now a tetrad – that is the basis of the new pedAIgogy.
Personalised, tutor-led learning, in any subject, anywhere, at any time for anyone. That has suddenly become real.“
Donald Clark, Donald Clark Plan B, 16. März 2023

16Mrz/23

Stellenausschreibungen im Bereich digitaler Hochschullehre

Quelle: e-teaching.org-Blog Autor: e-teaching.org-Blog

Diese Woche finden Sie hier folgende Stellenausschreibungen: Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in für das Landesportal ORCA gesucht +++ VDI/VDE schreibt Stelle als Product Owner Bildungsplattformen aus +++ Assistenzprofessur mit Tenure Track für Digital Higher Education an Universität Zürich zu besetzen +++ Universität Bremen sucht einen wissenschaftliche/n Projektreferent/in +++ Multimedia Kontor Hamburg sucht eine/n E-Learning-Architekt/in

15Mrz/23

Pädagogische und bildungstechnologische Herausforderungen sowie Möglichkeiten des Aufbaus von Governancestruktur der Nationalen Bildungsplattform

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Es ist offensichtlich der Fraktion DIE LINKE im Bundestag vorbehalten, in regelmäßigen Abständen das Projekt Nationale Bildungsplattform auf die Agenda zu bringen und nach dem Stand der Dinge zu fragen. In dieser Kleinen Anfrage vom 7. März erinnert sie an die Konzeptstudie der Wikimedia, die im vergangenen November das Projekt auf den Prüfstand gestellt und auf zentrale offene Punkte hingewiesen hatte. Hat die Bundesregierung die Studie gelesen? Und welche Schlüsse zieht sie aus der Lektüre? Hier der Einstieg der Anfrage (Status: „noch nicht beantwortet“):

„Mit der Nationalen Bildungsplattform will die Bundesregierung den Zugang zu digitalen Lehr- und Lernangeboten sämtlicher Bildungsbereiche ermöglichen. Dieses Infrastrukturprojekt kann die Bildungslandschaft maßgeblich mitgestalten und prägen. Im November 2022 wurde eine von Wikimedia Deutschland e. V. initiierte Konzeptstudie veröffentlicht, in der zugrunde gelegte bildungswissenschaftliche Werte bzw. Konzepte sowie die technologische und Governancestruktur der Nationalen Bildungsplattform untersucht wurden. Sie zeigt aus Sicht der Fragestellerinnen und Fragesteller auf, dass die Nationale Bildungsplattform einem Verständnis von Bildung und Lernen folgt, welches Bildung als Dienstleistung und Ware und rein zum Erwerb arbeitsmarktrelevanter
Qualifikationen versteht …“
Deutscher Bundestag, BT-Drucksache 20/5914, 7. März 2023

15Mrz/23

Call for Papers: „Automatische Bewertung von Programmieraufgaben“ (ABP2023)

Quelle: e-teaching.org-Blog Autor: e-teaching.org-Blog

Zum 6. Mal findet am 12. und 13. Oktober 2023 der Workshop „Automatische Bewertung von Programmieraufgaben“ (ABP) statt. Gesucht werden Beiträge, die das Thema aus didaktischer und technischer Perspektive behandeln. Bis zum 15. Juni 2023 können Forschungsbeiträge, Erfahrungsberichte, Work-In-Progress-Paper sowie Paper über abgeschlossene studentische Arbeiten und Projekte eingereicht werden.

15Mrz/23

Lehrende für e-teaching.org-Studie zum Wissenstransfer gesucht

Quelle: e-teaching.org-Blog Autor: e-teaching.org-Blog

Dozierende aller Fachbereiche sind herzlich eingeladen, an einer Studie des e-teaching.org-Projekts HybridLR teilzunehmen. In der Studie wird anhand unterschiedlich aufbereiteter Inhalte zum Thema „Hybride Lern- und Prüfungsformate für die Hochschullehre“ untersucht, wie Darstellungsformen für den Wissenstransfer verbessert werden können.

14Mrz/23

Mein(e) Blog(s) – Rückblick und Ausblick

Quelle: konzeptblog Autor: jowe

Seit nunmehr fast 16 Jahren schreibe ich – anfangs mehr, derzeit ziemlich selten – Blogbeiträge. Begonnen hat es mit dem konzeptblog (die Anfänge sind im Archiv zu finden), später habe ich weitere themenspezifische Ableger hinzugefügt (SoftwareMuseum, Programmieren für Alle, Opticals und Digital Art). Das geschah in der Hoffnung, meinen Interessengebieten ein jeweils eigenes Gewicht und Gesicht zu geben.

Nun hat sich über die Jahre wohl nicht nur bei mir die aktive und passive Nutzung der sozialen Medien deutlich gewandelt. Die heute fast unüberschaubare Vielfalt der schnellen Plattformen hat zu einer starken Zersplitterung der Angebote geführt. Und eben auch zum schnellen Output und Konsum überwiegend kurzer oder ultrakurzer Informationen – mit allen inzwischen hinlänglich bekannten oft negativen Konsequenzen. Wenn es längere Texte gibt, dann häufig aufgeteilt in eine Abfolge von Mikrotexten in Threads. Ich finde das ziemlich leseunfreundlich und würde den Link zu einem entsprechenden Blogeintrag immer deutlich vorziehen.

Immerhin gibt es doch einige bemerkenswerte Ausnahmen, die ihre Blogs bis heute mehr oder weniger intensiv fortgeführt haben: u.a. Gabi, Peter, Beat, Steffen ….).

Zeit für mich, die Rolle meiner Blogs wieder einmal zu überdenken. Sie waren ursprünglich stark von meinen Arbeitsfeldern Unterrichtstechnologie und Mediendidaktik – also fachlich – geprägt. Das kann und will ich so heute nicht mehr weiterführen. Ich verfolge diese Themen immer noch als interessierter Laie, kann mich aber nur noch selten fundiert in deren Diskussionen einschalten. Mehr zu sagen habe ich zu meinem nun bereits achtjährigen Engagement in der Computer Kunst (Digital Art), wo ich eine neue Community gefunden habe.

So kommt es zu einer kleinen Zäsur: Bis auf Weiteres werde ich den konzeptblog fortführen und darin schreiben, wenn mir etwas mitteilungswert erscheint. Die Ableger Museum und Programmieren für Alle werde ich nicht fortführen. Deren Inhalte werden aber weiterhin im Archiv zu finden sein. Mein Hauptaugenmerk gilt zukünftig Digital Art, wobei die Beiträge dort überwiegend in Englisch erscheinen werden, denn die Adressaten sind bei diesem Thema deutlich häufiger im angelsächsischen Bereich unterwegs. Dasselbe gilt ja bisher schon für die Opticals, wo ich hoffentlich bald wieder mehr Beispiele einfügen kann.

Das Layout werde ich ab und zu modernisieren. Die Kommentarfunktion bleibt endgültig ausgeschaltet weil seit längerem damit nur noch Spam angelockt wurde. Direkte Rückmeldungen sind über meine Accounts bei Twitter und Mastodon möglich und erwünscht, wo ich meine neuen Beiträge jeweils ankündigen werde.

Ich bin selber gespannt, wie sich meine Seiten entwickeln werden …

 

14Mrz/23

Humboldt digital ?! – Zwei Entwicklungslinien des E-Learning seit 2000

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Zwanzig Jahre E-Learning in der Hochschullehre lässt Markus Deimann, Geschäftsführer beim Landesportal ORCA.NRW (Landesportal für Studium und Lehre), in diesem lesenswerten Beitrag Revue passieren. Dabei unterscheidet er zwei Entwicklungslinien, die er als „instruktionales E-Learning“ und als „offenes E-Learning“ bezeichnet und gegenüberstellt.

In das instruktionale E-Learning steigt er mit der Förderausschreibung „Neue Medien in der Bildung“ (2000 – 2004) ein und zeichnet über die Einführung von Lernplattformen, MOOCs, mobile Learning bis zu aktuellen Formen des adaptiven Lernens seinen Weg nach. Zentrale Meilensteine des offenen E-Learning wiederum markieren für Markus Deimann das MIT-Projekt „OpenCourseWare“ (seit 2001) und die ersten expliziten Hinweise auf Open Educational Resources (UNESCO, 2002). Hier hätte ich etwas mehr auf die pädagogische (und etwas weniger auf die bildungspolitische) Öffnung gesetzt und Entwicklungen wie Social Media/ Social Learning, Personal Learning Environments und cMOOCs erwähnt.

Markus Deimann schließt seinen Exkurs mit zwei Thesen. Die erste These beginnt mit: „Das instruktionale E-Learning hat sich von der Vision einer Bildungsreise zum digitalen Massenprodukt gewandelt“, die zweite These, sehr mutig, mit: „Das offene E-Learning befindet sich auf dem Weg zur pädagogischen Wirksamkeit.“
Markus Deimann, Vorträge, 11. März 2023

Bildquelle: Jesse Gardner (Unsplash)